5 Flüsse Tour 2009 – Deutschlandtour
6 Etappen – 1049 Kilometer – 7523 Höhenmeter – 36h28min Fahrzeit
Es ist die 6. Fernfahrt des URC, nach Rom, Paris, San Remo, ÖsterreichRundfahrt und Pisa, geht es dieses Mal nach Deutschland, genauer gesagt nach Bayern, Hessen, Rheinland/Pfalz. Abweichend von den anderen Touren starten wir am 11. Juli in Passau und beginnen von dort unsere Radtour.
Als Organisator zeichnet bei dieser Tour unser Deutschlandexperte Gerhard Mathy verantwortlich.
Er hat sich eine flache Tour entlang der Donau, weiter entlang dem Rhein-Main-Donau-Kanal (in umgekehrter Richtung), Main, übers Taunusgebirge zur Lahn, weiter Richtung Rhein nach Koblenz, stromaufwärts der Mosel entlang nach Bernkastel/Kues, über den Hunsrück zur Nahe, diese wieder zur Einmündung in den Rhein bei Bingen und abschließend über Lorch und das Hinterland des Rhein nach Frankfurt/Main vorgenommen. Von dort mit dem ICE wieder retour nach Passau.
Doch nun etwas genauer…
Es ist Samstag der 11. Juli 2009, 3:30 Uhr morgens, Tagwache für die Tourteilnehmer, raus aus den eigenen Federn, um 4 Uhr trifft man sich schließlich um mit dem Auto nach Passau zu fahren. Alles klappt reibungslos, sodass wir gegen 8.30 Uhr in Passau ankommen um unsere Autos einzuparken.
Fahrräder abladen, Flaschen füllen, Bananen und Müsliriegel ins Trikot, nochmals Luftdruck überprüfen, Helm auf und um 8:45 starten 3 Damen und 4 Herren die Tour 2009. Es ist 14 Grad kalt und die Sonne kommt nur sehr zögerlich durch die Wolkendecke. Alle wissen, diese erste Etappe ist auch gleichzeitig die Königsetappe der ganzen Tour, bereits auf dem Papiersind schon weit über 200 Kilometer geplant und die Erfahrung zeigt, es werden immer mehr. Wir verlassen Passau auf der Bundesstraße Richtung Vilshofen. Wir fahren direkt am Ufer der Donau, der Asphalt ist hervorragend und es gibt ausgesprochen wenig Autoverkehr, eine echte Überraschung. Nach wenigen Kilometern einrollen erreichen wir alsbald unsere Reisegeschwindigkeit von 34 bis 36 km/h. Wir stellen fest, dass wir uns auf der Limes-Straße befinden, benannt nach der Grenzstraße der Römer zu den Germanen, wie sich später zeigen sollten, führte unsere Tour ziemlich exakt entlang dieser Straße bis zum entferntesten Punkt unserer Tour nach Bernkastel/Kues. Doch zurück zum ersten Tag, es sollte nicht lange dauern und zuerst schwacher und dann immer stärkerer Wind kommt auf, Westwind natürlich, also Gegenwind, ein Wind der einem keine Haare ins Gesicht bläst. Nichts desto trotz, dass Tempo bleibt hoch und da es bereits absehbar ist, dass der Tag lang und schwer wird, lassen wir Regensburg links liegen (in Fahrtrichtung natürlich rechts), wir sparen uns dadurch rund 20 Kilometer und eine Stadtdurchfahrt. Wir halten uns südlich um direkt auf Kelheim zuzusteuern, diese Abkürzung brachte aber einige Höhenmeter mit sich. Nach 145 Kilometern erreichen wir unser Teilziel Kelheim, hier machen wir Mittagspause um uns zu stärken. Bei genauem Planstudium stellen wir fest, es ist noch ein ganz schönes Stück bis Weißenburg. Aber frisch gestärkt starten wir die Nachmittagsetappe um durch die von nun an wirklich sehr sehenswerten deutschen Lande zu fahren, Kelheim ist das Tor zum Altmühltal, durch welches auch der Rhein-Main-Donau-Kanal führt, von hier an ist unsere Tour wirklich ein Augenschmaus. Wir folgen dem Altmühltal weiter nach Beilngrieß, von da an wird’s allerdings hügelig, mit Steigungen von 13 % geht’s rauf und runter, der Wind hat auch nicht nachgelassen, wir haben nach wie vor keine Haare im Gesicht, sodass unser Schnitt schmilzt und unser Etappenziel noch immer ein ganz schönes Stück entfernt ist. Doch wir schaffen es. 8 Stunden und 8 Minuten Fahrzeit, 245 Kilometer von Passau entfernt und nach überwinden von 1136 Höhenmetern erreichen wir gegen 18.40 Uhr das Etappenziel Weißenburg in Bayern. Weißenburg hat 17604 Einwohner, wir haben davon nur wenige gesehen, die Stadt liegt 422 m über dem Meer, dieses haben wir ebenfalls nicht gesehen, der Regierungsbezirk lautet Mittelfranken, für alle die nicht wissen, dass die Franken in Bayern leben. Geschichtlich betrachtet geht der Ort auf die römische Siedlung um das Kastell Biriciana zurück, die Stadtmauern wurden im 12 und 13 Jahrhundert gebaut. Wir nächtigen im Haus Brandenburger Hof, einem sehr schönen Fachwerkhaus, es ist wirklich sehr zu empfehlen, traumhafte Zimmer, sehr gute Kost und eine ausgesprochen freundliche Wirtin machen den Aufenthalt sehr angenehm. Der Abend ist kurz, denn der nächste Tag verspricht wieder einiges.
Tag 2, Weißenburg/Bayern über Rothenburg ob der Tauber nach Karlstadt am Main.
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir um 9 Uhr, wieder 14 Grad kalt. Angesagt ist eine Gewitterfront, welche uns nachmittags überraschen soll, aber auch Südwestwind, also Haare im Gesicht, wir fahren schließlich einen Gutteil des Tages Richtung Norden. Wie wir feststellen, wieder auf der Limes Straße, der Straße der Kaiser und Könige, wie die Bayern es auf so vielen Tafeln entlang der Straße gerne dokumentieren. Wir kommen nicht sehr weit und kurz nach Ansbach wird das Wetter schlechter, kommt das Schlechtwetter bereits so früh? Wir haben Glück, eigentlich fällt dieser Regen noch nicht unter Regen, denn der Fahrtwind trocknet mehr als die Tropfen nass machen, naja das ist so meine Art Regen zu definieren, Regen ist dann Regen, wenn man durch den Fahrtwind nicht mehr trocken wird. Also wir haben keinen Regen und wer sagst denn, Südwestwind erleichtert uns die Fahrt zu den Germanen (wären wir Römer, dann wären wir jetzt noch auf römischen Gebiet). Es geht Richtung Rothenburg ob der Tauber, die Museumsstadt Deutschlands, hier ist seit dem Mittelalter nichts mehr passiert, alles wie im Mittelalter, die Stadtmauern, die Fachwerkhäuser, das uralte Pflaster der Straße, welches wir ohne stehen zu bleiben ganz langsam genießen. Wären da nicht tausende Touristen aus der ganzen Welt, man könnte glauben im Mittelalter zu sein. Wer Zeit hat und in dieser Gegend ist sollte sich etwas mehr Zeit nehmen, in 10 Minuten sieht man sicher nicht ganz Rothenburg, doch unser Etappenziel ist noch weit entfernt, die Wetterprognosen sind, sagen wir nicht optimal, sodass wir schauen weiter zu kommen. Gute 140 Kilometer liegen hinter uns, als wir in Oxford (zu Deutsch Ochsenfurt) zur Mittagspause einkehren. Von außen ein gut deutschbürgerliches Gasthaus, welches sich als Haubenlokal entpuppt, wir warten zwar sehr lange, doch der Gaumen wird wahrlich verwöhnt. Wer die Fotos sieht, hier werden die Waden fotografiert. Nach der Pause fahren wir am westseitigen Ufer den Main entlang Richtung Würzburg, dort erleben wir wieder einen nicht als Regen zu definierenden Niederschlag. Gute 25 Kilometer später und nach einem noch kleinen Zwischenstopp bei einem Mixedfussballturnier erreichen wir nach 6 Stunden und 24 Minuten und 184 Kilometern mit 1080 Höhenmetern unser Etappenziel Karlsstadt in Bayern. Karlsstadt in Bayern hat 15029 Einwohner, wir konnten einige davon Abends kennenlernen, es liegt 163 Meter über dem Meer direkt am Main, das Meer ist nicht zu sehen und der Regierungsbezirk ist Unterfranken, obwohl es nördlich liegt und in Bayern. Geschichtlich betrachtet gab es ab hier den Limes mitsamt Wehranlagen, in weiterer Folge die Karlburg mit Kloster und Hafen, in deren Folge entwickelte sich die Stadt. Seit 1803 gehört es zu Bayern. Wir bezogen das Quartier Schwalbennest, wobei die Zimmer wirklich sehr schön waren. Das Abendessen wurde am anderen Mainufer eingenommen, wobei uns die Schweinshaxe von Sepp Ferenz in besonderer Erinnerung bleiben wird. Ach ja, die vielen Camper am Ufer des Main unter der Brücke vergessen wir natürlich auch nicht. Nach einem Eis und ein Gals roten Wein aus den Hängen am Main kehren wir zu unserem Quartier zurück um uns auf Tag 3 vorzubereiten, der Bergetappe sozusagen.
Tag 3. Die Taunusetappe
Gleich nach dem sehr guten Frühstück starten wir wieder um 9 Uhr, nach wenigen Kilometern geht’s bereits bergauf, da wir Richtung Lohr einen Mäander des Mains auslassen. Es geht über den Main und anschließend auf den Taunus. Gebirge kann man dazu wohl im österreichischen Sinne nicht sagen, aber es ist ein ganz schön stattlicher Bergrücken mit einer sehr langen Taleinfahrt und kurzem steilen Schlussanstieg. Das Wetter ist uns an diesem Tage holt, es ist sehr schön mit angenehmen Temperaturen, die Haare wehen uns leicht von links ins Gesicht, sodass das Radeln richtig Spaß macht, müssten wir da nicht orientieren. Da uns gegen Mitte der Etappe Helmut (ein deutscher ortskundiger Radkollege) erwartet, wurde die Kartenausstattung etwas vernachlässigt, womit wir uns leider, wie solls auch anders sein, verirrt haben. Nach wenigen klaren Worten aller Teilnehmer haben wir unseren Tourguide aber doch gefunden. Nach der dort durchgeführten Mittagspause ging’s, man könnte beinahe sagen, querfeldein auf sehr verkehrsarmen und schönen Straßen Richtung Limburg. Ja so ein Führer ist schon was Wert, Helmut herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle. Die letzte Abfahrt vor Runkel war vor allem für mich was tolles, ich konnte meine Schwungmasse voll zum Einsatz bringen. Nach einem kleinen Einkehrschwung unter der Burg von Runkel erreichen wir nach 6 Stunden und 30 Minuten Fahrzeit und 181 Kilometern mit 1960 Höhenmetern Limburg an der Lahn. Limburg hat 33726 Einwohner, wir haben aber dennoch bei einem Italiener Abend gegessen, liegt 117 Meter über dem Meer und geschätzte 30 Meter über der Lahn, das Meer ist auch hier nicht zu sehen. Politisch betrachtet befinden wir uns in Hessen und dem Regierungsbezirk Gießen, wen interessierts. Geschichtlich geht die Ortschaft auf die Merowinger zurück und wurde um 910 erstmals unter dem Namen Lintpurc erwähnt. Populär in der Region ist, dass die Lintpurc auf die Drachentötersage des heiligen Georg basiert, welcher den Lindwurm tötet und ein Stift errichtet. Wir essen wie schon erwähnt in der Stadt italienisch und schlafen etwas außerhalb bei einer Wirtin mit Katze (welche unser Frühstück qualitativ überprüfte).
Tag 4: Moseletappe
Wir starten etwas früher, denn das „Katzenfrühstück“ hat nicht gerade dazu geführt, dass wir ausgiebig gefrühstückt haben. Laut Tourplan sollten wir heute an die 145 Kilometer vor uns haben, entlang von Flüssen, keine Höhenmeter, reinster Genuss. Orientieren ist auch kein Thema, Helmut unser Tourguide ist von Anfang an mit dabei.
Also starten wir und fahren über einen ganz schönen, aber eigentlich unerwarteten Berganstieg, dann wieder ab ins Lahntal, dieses führt nach Nassau und wie es namentlich so sein muss, erstmals Regen, echter Regen, ein Regen bei dem das Trikot nass wird. Aber wir haben Glück es regnet nur kurz, nach ca. 4 Kilometer ist mit dem Regen wieder Schluss und es wird schön. Weiter geht’s nach Bad Ems, hier trinken wir echtes Thermalwasser, römisches Thermalwasser aus dem Römerbrunnen, bereits vor 2000 Jahren gab es hier römische Thermalbäder. Weiter geht’s entlang der Lahn und nach kurzer Zeit erreichen wir den Rhein, ist ja wirklich ein beeindruckendes Bacherl, schöne Breite, bei Koblenz überqueren wir den Rhein um an der Moselmündung die riesige Statue Kaiser Wilhelms zu bewundern. Nach kurzer Bewunderung für den ehemaligen deutschen Kaiser geht’s das Moseltal stromaufwärts. Es ist ein herrlicher Tag geworden, Sonnenschein, um die 25 Grad und das Moseltal, was will man mehr, ach ja und natürlich keine Haare im Gesicht, sieht ja auch viel besser aus, mit Rückenwind kann ja jeder. Auf halber Strecke wird gepaust, eine Gruppe fährt dann allerdings früher weiter, sodass das 2. Grüppchen sich was einfallen muss lassen. Sie kürzen einen Mäander der Mosel ab und fahren über einen 200 Meter hohen Bergrücken eine Abkürzung sodass sie die andere Gruppe wieder einholen. Schließlich geht’s dann wieder in der ganzen Gruppe weiter, Kilometer 145 ist erreicht, doch von Bernkastel/Kues ist weit und breit nichts zu sehen. Letztlich erreichen wir nach 6 Stunden und 36 Minuten Fahrzeit und 190 Kilometern mit 870 Höhenmetern Bernkastel/Kues. Ein wunderschöner historischer Weinbauort an der mittleren Mosel. Unser Quartier liegt in der Altstadt mit Fensterblick auf die davorliegende Gasse. Großzügige Zimmer sorgen für ein tolles Flair. Bernkastel/Kues hat 6718 Einwohner, welche wir zu einem guten Teil beim abendlichen Spaziergang gesehen haben, die Stadt liegt 110 Meter über dem Meer und nach wie vor ist es nicht zu sehen, politisch gesehen befinden wir uns jetzt in Rheinland/Pfalz im Landkreis Bernkastel/Wittich. Etwas nordwestlich ist die Eifel und südlich der Hunsrück, eine wirklich sehenswerte Gegend. Historisch betrachtet gibt es nicht viel zu sagen, außer dass die Burg nicht von Bernds Kastel abstammt sondern Landshut hieß.
5. Tag Die Hunsrücketappe
Ein wunderschöner Sommertag begrüßt uns, blauer Himmel, angenehme Temperaturen sind angesagt. Nach einem First-Class-Frühstück (haben wir uns nach dem Katzenfrühstück auch verdient) starten wir. Vom ersten Meter an geht es den Hunsrück bergauf. 7,5 Kilometer später und 650 Höhenmeter höher erreichen wir den höchsten Punkt dieser Etappe. In einer herrlichen Wald- und Wiesenlandschaft eingebettet führt uns diese Etappe mit viel Haar im Gesicht über mehrere Bergwertungen zu unserem Etappenziel. Auf äußerst verkehrsarmen Straßen erreichen wir bereits nach 3 Stunden und 30 Minuten mit 90 Kilometern, aber 1250 Höhenmetern unser Etappenziel Schlossböckelheim. Das Weingut Niederhausen/Schlossböckelheim wartet bereits auf uns. Uns steht die ganze Liegenschaft zur Verfügung und wir genießen diesen Nachmittag und Abend ausgiebig mit hervorragenden Naheweinen, selbstgekochten Nudeln, traumhafter Aussicht und Nächtigung in Suiten. Der Tag wird sicherlich jedem in besonders schöner Erinnerung bleiben. Nicht zu vergessen, Schlossböckelheim hat 389 Einwohner, wovon wir 2 kennenlernten, liegt 125 bis 303 Meter über dem Meer, unser Quartier geschätzt auf 200 Meter, wieder ohne Sicht aufs Meer, dafür wunderschön auf die Nahe und der danebenliegenden doppelgleisigen Dieselbahnstrecke der Deutschen Bundesbahn. Politisch betrachtet in Rheinland/Pfalz im Landkreis Bad Kreuznach. Historisch gesehen die historische Nordgrenze des Königreich Bayern.
6. Tag Schlussetappe nach Frankfurt
Sonnenschein erwartet uns auf der letzten Etappe. Wir fahren das Nahetal talauswärts Richtung Bingen, wo die Nahe in den Rhein mündet. Hier setzen wir mit dem Fährschiff nach Rüdesheim über. An der anderen Flußseite angekommen erwartet uns wieder ein Tourguide um uns durch schöneres Hinterland sicher nach Frankfurt/Main zu führen. Großstadteinfahrten sind für Radfahrer ohne Ortskenntnisse immer eine Katastrophe, ob nun Stadtautobahnen oder Einbahnsysteme, es ist einfach nie angenehm. Umso angenehmer ist es bei dieser Tour gelaufen, ein Arbeitskollege von Heidi hat sich extra einen Urlaubstag genommen um uns Österreicher auf einer schönen Tour über Lorch und das Hinterland von Frankfurt sicher in die Stadt zu bringen. Nach 6 Stunden und 159 Kilometern mit 1127 Höhenmetern erreichen wir Frankfurt am Main. Gemeinsam mit unseren deutschen Freunden besuchen wir noch ein typisch kroatisches Lokal mit Frankfurter Flair. Wir genießen dort typisch kroatische Küche mit Frankfurter Eppelwoi. Nach dieser Stärkung verlassen uns unsere deutschen Freunde und wir fahren in unser Hotel. Schönes Hotel in Bahnhofsnähe, das sagt wohl schon alles, der Ausländeranteil liegt hier vermutlich jenseits 90 %. Ein sehr starker Kontrast zum Vortag. Abends gehen wir noch durch die Kaiserstraße, die vielen einschlägigen Lokale hat der Kaiser wohl nicht mehr gesehen um im Finanzviertel zwischen Deutsche Bank-Tower, EZB-Tower, Messe-Tower und vielen anderen Finanztürmen noch ein Bier zu trinken. Ein wenig wie im alten Italien, wo man Reichtum durch hohe Türme darstellte sieht es in Frankfurt aus, bloß ein wenig höher und ein wenig weniger Nachhaltig. Frankfurt am Main hat 664838 Einwohner ohne Nebengemeinden, davon 24,9 % offiziellen Ausländeranteil, wir haben glaub ich alle 24,9 % gesehen. Die Stadt liegt 112 Meter über dem Meer direkt am Main, welchen man auch gut sehen kann. Politisch betrachtet sind wir wieder in Hessen im Regierungsbezirk Darmstadt, offenbar gibt’s in Frankfurt nur Banken aber keine Regierung, das sollte man überdenken. Der Messeturm war 1991 mit seiner Höhe von 257 Metern das höchste Gebäude Europas, 1997 überragte der Commerzbankturm den Messeturm um 2 Meter, mittlerweile ist der Fernmeldeturm mit 337,5 Metern das höchste Gebäude der Stadt.
Das wichtigste ist natürlich das Frankfurter Würstchen aus Schweinfleisch, seit dem 19. Jahrhundert gesellte sich auch die Frankfurter Rindswurst dazu. Die Frankfurter Metzger durften bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1864 jede Woche nur eine Sorte Vieh schlachten. In der Verordnung von 1628 hieß es „waß er eynen Tag geschlachtet, ammHfHHhjjjji
es sey Viehes Rind, Hammel oder Schwein, er die ganze woche bey stehen bleiben und keine Schaaf bei Hammel schlachte. Er hat aber Macht, alle woch eyn ander Viehe zu schlachten. Somit ist klar, Frankfurter Würstchen sind unabhängig von der Fleischsorte immer Frankfurter Würstchen.
Abreise am nächsten Tag.
Gerne verlasse ich Frankfurt vom zweitgrößten Bahnhof Deutschlands um mit dem ICE nach Passau zu brausen. Keine 4 Stunden später sind wir in Passau und glücklich bald wieder zuhause zu sein.
Die Teilnehmer:
Josef Ferenz und Bernd Mathy sind die beiden einzigen, welche bisher bei allen Fernfahrten des Vereins dabei waren und die gesamte Strecke absolviert haben, auch dieses Mal waren sie erfolgreich.
Petra Neuhold, Maria Poje, Peter Neuhold, Gerhard Mathy und Heinz Weswaldi haben diese Tour ebenfalls erfolgreich gemeistert.
Heidemarie Gondermann und Erika Mathy fuhren ca. die Hälfte der Strecke mit dem Rad und die andere Hälfte mit dem Begleitfahrzeug. Besten Dank für euren Einsatz und die Bereitschaft uns im Auto zu begleiten.
Stefanie Neuhold war der Fotograph der Tour. Danke für deine Kreativität und die über 700 Fotos.
Nochmals herzlichen Dank an die Tourguides Helmut Mohr, Angelika Pinz und Thomas Müller.
Ein besonderer Dank gilt dem Organisator der Tour Gerhard Mathy. Vielen Dank für die sehr schöne Streckenführung mit den sehenswerten Landschaften, Städten und die sehr gute Quartierauswahl.
Übrigens: Es war nie geplant das Meer zu sehen und wenn es wegen der Haare und dem Wind Fragen gibt, fragt die weiblichen Teilnehmer.
2011 steht die nächste größere Tour am Programm. 30 Jahre Radclub müssen schließlich gebührend gewürdigt werden. Details ab Dezember 2010. Bernd Mathy